Wenn Mama wüsste…

dass diese Inszenierung so wahnsinnig und umwerfend komisch und unterhaltsam ist, dann würde sie ihre Tochter ins Haus 4 begleiten und sich diese zweieinhalb Stunden nicht entgehen lassen, aber das wird immer schwieriger, denn wie man munkelt, sind alle Vorstellungen schon so gut, wie ausverkauft – einfach nochmal bei Loth nachfragen!

 

Wer dachte, dass die Jacke zu groß sei, die sich NERV mit ihrer Version des weltweiten Musicalerfolges MAMMA MIA da anzog, sah sich an diesem Abend nicht bestätigt.

 

Es ist eine große Herausforderung, der sich das Team da stellte und wie ärgerlich wäre ein Misslingen im Sinne des „Übernommen habens“ für alle Beteiligten gewesen. Dieser Mut, initiiert durch Sabrina, die die Idee dazu hatte, verlangt großen Respekt.

Sicher haben Einige aus dem Publikum eine der Casts in Hamburg oder Stuttgart schon einmal gesehen und gingen mit entsprechenden Erwartungen zur Premiere, Erwartungen, die erfüllt sein wollen… oder dachten einige, naja Schülertheater – wird bestimmt ganz nett?!

 

Obwohl oder gerade weil das Haus ausverkauft war, war die Anspannung bis in die Haarspitzen bei allen Akteuren schon vor der Klingel zu merken. Wie sich dann in der Pause herausstellte, lief es gar nicht nach der Vorstellung der leidenschaftlichen Macherin Frau Wismer, die ihr Team um Annalena, Maximilian 1 und 2, Sven, Annabell, Alexandra, Patricia und Lars bestens eingestellt hatte. Sie ließ sie aus vollen Kehlen das ABBA-Repertoire abspulen, das sie mit zunehmender Spieldauer auch immer treffsicherer intonierten (Einsingen ist die Mutter aller guten Darbietungen). Aber sie haderte mit der Lichttechnik, die wir als Zuschauer beachtlich und schön fanden, die aber bis zur Pause nur im Notprogramm lief, kaum vorstellbar, wie es ist, wenn sie funktioniert. Und das tat sie nach der Pause und sie rundete die Vorstellung zu einem historischen, epischen und unvergesslichen Premierenabend ab. So etwas durften wir schon lange nicht mehr erleben und das, wo doch der Anspruch über die Jahre dauerhaft hoch ist.

 

Gänsehaut, Kloß in der Kehle und auch das eine oder andere Tränchen der Rührung, aber vor allem immer wieder herzliches Lachen, das bescherte uns das Ensemble mit großer Leichtigkeit und Spielfreude. Auf den Punkt besetzt nahm man ihnen jeden Ausbruch, jedes Schluchzen und jedes berührende Techtelmechtel ab.

 

In einem wunderschönen und sehr stimmigen Bühnenbild, das mit kleinen liebevollen Details im Umbau verschiedenste Spielorte der Handlung auf der griechischen Ferieninsel locker bedienen konnte, schlüpften die Protagonisten immer wieder in neue und spektakuläre Kostüme, wie z.B. die 70er Glammouranzüge bei Super Trouper von Annalena, Alexandra und Patricia oder wie bei der artistisch anmutenden Performance mit Schwimmflossen auf dem Catwalk.

 

Die Maximiliane battleten sich ohne es zu merken bei ihrem Gebuhle um Donnas Gunst selbst zu schauspielerischen Höchstleistungen, was Donna, gespielt von Annalena, charmant und berührend nicht nur geschehen ließ, sondern gern in ihre ausdrucksstarke Darstellung einflocht.

 

Unvergesslich und für mich einer der Höhepunkte ist Donnas „Slipping Through my fingers“, auch wenn in dieser Szene die sonst so grandiose Choreografie und die stimmungsvolle Lichtshow sehr zurückhaltend bis gar nicht agieren, ist vielleicht gerade diese Bescheidenheit in der Darstellung Ausdruck der talentierten und professionell anmutenden Inszenierung und Umsetzung durch alle Beteiligten.

 

Am Ende sind minutenlanger Applaus mit stehenden Ovationen nicht nur der gebührende Dank des Publikums, sondern auch die Erlösung und die Bestätigung, alles richtig gemacht zu haben.

Wir drücken die Daumen, dass auch die nächsten Vorstellungen so spektakulär werden und dass es vielleicht noch die eine oder andere Karte zu ergattern gibt.

 

Es ist würdig, aber eben auch nicht selbstverständlich, dass dieses Schuljahr, in dem wir zu Beginn unser 25-jähriges Bestehen mit einem wunderschönen Hoffest feierten, einen so grandiosen kulturellen Abschluss findet.

 

Innerhalb von nur drei Wochen gelang es ein zweites Mal, den Beelitzerinnen und Beelitzern die Großartigkeit und Besonderheit unserer Schülerinnen und Schüler zu zeigen, allein das wunderbare Chorkonzert gemeinsam mit der Kantorei Beelitz anlässlich der Eröffnung des Spargelfestes war ein Augen- und Ohrenschmaus. Eine CD des gemeinsamen Auftritts ist fertiggestellt und wird auf Nachfrage demnächst zu haben sein. Den Initiatoren und Leitern des Konzertes Frau Huschke und Herrn Behrendt an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön!

Oe.

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Veröffentlichung

Mi, 28. Juni 2017

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