Auf den Spuren von Friedrich dem Großen

 

Sanssouci, ein Muss für alle?

 

Wir, die 8. Klassen des Sally-Bein-Gymnasiums, begannen unsere Tour am 19.10.2023 durch die Vergangenheit in den Parkanlagen Sanssoucis. Natürlich konnten wir uns den fast 300 Hektar großen Park mit einer Weglänge von 70 Kilometern nicht bis ins kleinste Detail anschauen, aber es war trotzdem atemberaubend schön. Wasseranlagen säumten die Alleen und neben kleinen Häuschen gab es wunderschöne Gärten. Wer all dies in voller Pracht erleben will, sollte sich ausreichend Zeit nehmen.

Weiter ging es durch den Park, bis wir vor einer Springbrunnenanlage standen, hinter welcher uns ein grandioser Blick auf die Weinbergterrassen bot. Im Hof angekommen erwartete uns ein toller Blick über die Landschaft. Die Außenfassade des Schlosses ist kunstvoll mit Säulen und Skulpturen verziert. Das Lustschloss Sanssouci wurde dem Schloss Versailles nachempfunden.

Von außen wurden die Gäste früher in den Empfangsraum oder auch in das Vestibül gebracht. Genau wie damals startete unsere Tour dort. In diesem Raum wurde alles vom König persönlich gestaltet - von den mit Goldranken gekrönten Marmorsäulen bis zu den aufwendigen Deckengemälden. Überall waren zierliche, filigrane Formen im Naturstil zu erkennen. Anders als die damaligen Gäste begaben wir uns nun zur kleinen Galerie. Neben der Bibliothek war dies der persönlichste Raum des Königs. Die Bilderrahmen und Spiegel sind prachtvoll mit Gold verziert und kleine mit rosafarbener Seide bespannte Sofas machen den langen Raum gemütlich. Wunderschöne Kronleuchter und hohe Bogenfenster sorgen für die nötige Beleuchtung. Sowohl die Skulpturen als auch die ausschließlich von französischen Malern stammenden Bilder suchte Friedrich selbst aus. Das Hauptmotiv waren dabei ausgelassene, gut gekleidete Gesellschaften.

Auf der Tour kamen wir auch an der privaten Bibliothek vorbei. Allerdings mussten wir uns mit einem kurzen Blick begnügen. Die Bibliothek hat einen edlen Parkettboden und kunstvoll gearbeitete Regale voller Bücher. Der König las ausschließlich antike Schriften in französischer Übersetzung.

Angrenzend an die Bibliothek gelangten wir in das Schlafgemach des Königs, damals Preußens Machtzentrum. Hier empfing der König schon früh morgens wichtige Gäste. Allerdings anders als im restlichen Schloss gab es hier keine Spuren des Barocks, denn nach dem Tod seines Onkels ließ sein Neffe das Schlafzimmer renovieren und umgestalten. Mittlerweile konnten der Schreibtisch mit Uhrenaufsatz und der Sessel, in dem der alte König Friedrich starb, wiedererlangt werden. 

Nun gingen wir in das Konzertzimmer, in dem der König fast jeden Abend Konzerte hörte und sogar selbst musizierte. Friedrich war ein begabter Flötenspieler und hat viele Sonaten komponiert. Das Konzertzimmer ist einer der schönsten Räume in Sanssouci, mit einem goldenen Spinnennetz an der Decke und goldenen Weinreben überall. Angrenzend liegt das kleine Audienzzimmer, in dem der König mit ausgewählten Gästen speiste. Dies tat der meist sogar über mehrere Stunden. 

Jetzt kommen wir zu meinem persönlichen Highlight, dem Marmorsaal. Der Saal liegt im Herzen des Schlosses und ist wirklich beeindruckend. Auf dem Boden finden sich Naturmotive und die Säulen wurden aus jeweils einem einzigen Stück Marmor geschlagen, jede ist circa 6 Tonnen schwer. Üppige Goldverzierungen ranken sich die Kuppe empor und durch ein Fenster kann man den Himmel sehen. Auf einem kleinen Vorsprung rings der Kuppel entlang sieht man Skulpturen, welche verschiedene Künste repräsentieren. Auf der rechten Seite sieht man eine wunderschöne Venusstatur. 

Nun kommen wir der Reihe nach in die fünf Gästezimmer. Jedes ist individuell und liebevoll gestaltet, wenn auch nicht so prachtvoll wie die übrigen Zimmer. Es gibt in allen eine kleine Schlafnische und an den Seiten jeweils eine Tür. Die erste wurde von der Dienerschaft verwendet, die zweite für den Nachttopf.

Unsere Tour endete im Voltaire-Zimmer, welches nach seinem berühmten Bewohner benannt wurde, das er nutzte, wenn er bei Hofe war. Die Wände sind in einem zarten Gelbton gestrichen und überall finden sich Schnitzereien mit Naturmotiven, einschließlich exotischer Tiere und Früchte. Die Decke ziert ein Porzellan-Kronleuchter mit weißen Rosen. 

Das war's mit unserer Reise auf den Spuren von Friedrich dem Großen, der übrigens auch in Sanssouci bestattet wurde. Mir hat der Rundgang sehr gefallen und ich hoffe, dass ich euch das Schloss ein bisschen näherbringen konnte. 

 

Vielen Dank,
Magdalena Rabe (8a)

 

 

Sie wollen mehr über die Schlösser Friedrich des Großen erfahren? Dann hören Sie gerne in den Podcast von Magdalena Rabe (8a) und Charlotte Heinrich (8b)

 

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Fr, 17. November 2023

Bild zur Meldung

Weitere Meldungen